Winterpause scheint einigen Funktionären beim BDR geistig zuzusetzen

In der Politik ist es die Sommerpause in der  immer wieder kuriose Ideen aufgegriffen werden,   den Verantwortlichen des BDR scheint die Winterpause nicht gut zu tun.

Was will man mit diesem Reglement erreichen. Vor allem uns Fahrern aus den kleineren Teams werden mit dieser Regelung in Zukunft die Sponsoren fehlen, das ist aber wahrscheinlich genau das, was der BDR will. Dieses Reglement ist nicht vorausschauend gedacht, sondern absoluter Schwachsinn. Funktionäre mit solchen Ideen sollten besser Ihren Hut nehmen und den Sport nicht weiter belasten.

Man darf gespannt sein, was sich der BDR bei seiner heutigen Sitzung einfallen lässt, allerdings sollte man sich keine großen Hoffnungen machen was eine Verbesserung der unten beschriebenen Situation betrifft.

Bericht www.rockyroads.de

Mit einer amtlichen Bekanntmachung hat der Bund Deutscher Radfahrer BDR mitgeteilt, dass ab 2012 „alle nationalen MTB-Teams“ angemeldet werden müssen. Die näheren Bestimmungen stoßen in der Mountainbike-Szene auf sehr viel Kritik.

Der Mountainbike-Koordinator des BDR, Georg Schmitz, hat sich seit der Veröffentlichung am 14. November einiges anhören müssen, respektive E-Mails zum Thema lesen müssen.

Die ursprüngliche Idee, nationale MTB-Teams zu registrieren und damit für eine übersichtlichere Struktur bei den Mountainbikern zu sorgen, ist dabei kaum gewürdigt worden weil sich viele Leute über die geplante Art der Umsetzung echauffiert haben.

„Das Ziel ist ,mit der Entwicklung einer Struktur die Außendarstellung, vor allem in der Olympischen Cross-Country-Disziplin, zu verbessern, gleichzeitig aber auch den Qualitätsstandard zu anzuheben sowie Kommunikation und Transparenz zu erhöhen“, erklärt Georg Schmitz. So soll zum Beispiel jedes Team einen lizenzierten Sportlichen Leiter haben. „Offizielles BDR Racing Team“, das könnte so zu einer Art Qualitätssiegel werden, auch im Blick auf Sponsoren.

Das Thema wird am kommenden Wochenende auch das BDR-Präsidium nochmal beschäftigen. Vermutlich auch, weil der sprichwörtliche Teufel im Detail der Amtlichen Bekanntmachung steckt:

Die Gebühr von 250 Euro ist wohl nur für sehr kleine Teams ein ernsthaftes Problem, viel mehr Missvergnügen lösen einige Maßgaben aus, die an gewachsenen Strukturen des MTB-Sports rütteln.

Ein Team, mindestens zwei Vereine!?

Da heißt es zum Beispiel unter Punkt sechs „Werbung und Trikots“, dass sich die Trikots der MTB-Teams von den Vereinstrikots deutlich unterscheiden müssen. Das würde zum Beispiel für den SV Kirchzarten bedeuten, dass man für das Lexware Racing Team ein extra Design benötigt. Das Sponsoring ist aber auf eine Einheit ausgerichtet.

Das Lexware-Team wäre auch von einer Regelung betroffen, die sich schon im zweiten Satz befindet. In einem MTB-Team sollen Sportler aus mindestens zwei Vereinen versammelt sein. Klar, Team-Manager Daniel Berhe könnte hier tricksen und zum Beispiel Marcel Fleschhut veranlassen seine Lizenz bei seinem ursprünglichen Verein in Mosbach zu lösen. Aber das dürfte weder im Sinne des Regelwerks noch im Sinne des SV Kirchzarten sein.

Auch dass ein Verein innerhalb einer Alterskategorie Sportler nur für ein MTB-Team abstellen darf, ist fern der (Mountainbike-)Wirklichkeit. Die Nachwuchsarbeit des TSV Dettingen/E. zum Beispiel mündet in mindestens fünf verschiedene Teams. Die U23-Fahrer Marcus Nicolai und Sascha Bleher sowie die gerade den Juniorinnen entwachsenen Vanessa Kleih und Chiara Eberle müssten dann zum Beispiel im gleichen Team fahren, sofern sie keinen Profivertrag unterschreiben könnten.

Kein Zwang zur Anmeldung

So wie die Amtliche Bekanntmachung formuliert ist, so haben viele Teamverantwortliche den Eindruck gewonnen, als müsste jedes Team tatsächlich angemeldet werden. Ansonsten bliebe den Bikern nur ihre Vereinstrikots und ein individuelles Sponsoring, etwa durch einen Bikeshop oder durch einen Materialsponsor, würde hinfällig. Abgesehen davon, dass sich der Mountainbike-Sport in erster Linie über diese Schiene und nicht über die Unterstützung durch Vereine entwickelt hat, würde es der breiten Masse an Lizenzfahrern schwer gemacht werden, den Wettkampfsport zu finanzieren, nicht zuletzt auch im Downhill- und Four-Cross-Bereich.

„Kein Team ist gezwungen, sich anzumelden. Das wird in der Amtlichen Bekanntmachung nicht deutlich“, betont BDR-Koordinator Georg Schmitz. Und das Tragen eines anderen Trikots, als das des Vereins, wird auch nirgendwo ausgeschlossen. Wäre das vorgeschrieben, müsste man beim Verband damit rechnen, dass zum Beispiel im Marathonbereich noch mehr Sportler auf das Lösen der Lizenz verzichten würden, um das Trikot tragen zu können, das ihnen ein bisschen Materialsponsoring bringt.

Natürlich will man beim BDR, dass sich möglichst viele Teams registrieren lassen. Und es gibt auch durchaus gute Gründe, eine solche Struktur in die MTB-Landschaft einzuziehen. Unter diesem Gesichtspunkt bleibt abzuwarten, ob die Präsidiumssitzung am kommenden Wochenende Anpassungen bringt oder für 2012 zumindest mal Ausnahmegenehmigungen. Die allermeisten Teams haben Personal, Struktur und Sponsoren für 2012 ja längst zusammen.

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